Mit Design Thinking reale Probleme lösen

Immer nur meckern: Hilft niemandem weiter. Aber meckern kann eine super Grundlage sein, um Dinge zu verbessern. "Design Thinking" baut auf diesem Prinzip auf und führt Gruppen Schritt für Schritt vom Problem zur Lösung.

Wie funktioniert das?

Mit der Methode "Design Thinking", wie wir sie in Workshops einsetzen, finden Gruppen realistische und kreative Lösungen für reale Probleme. Die Übung fördert konstruktives Denken und Selbstwirksamkeit. Die Teilnehmenden durchlaufen nacheinander vier Phasen, die aufeinander aufbauen und alle identisch ablaufen.

Phase 1

Jede Person schreibt innerhalb von drei Minuten auf Post-its ihre spontan aufkommenden Gedanken zu einer konkreten Frage auf. Auf jedes Post-it kommt dabei nur ein Gedanke. Die Frage lautet:

  • Was stört mich?

Im Anschluss stellen nacheinander ihre Antworten kurz vor und kleben die Zettel auf eine davor vorgesehene Fläche. Flipcharts oder ein Whiteboard bieten sich an.

Danach clustert die Gruppe selbstständig ihre Antworten: Welche Post-its lassen sich zu einem Themenkomplex zusammenfassen? Wichtig: Die Moderation, die die Übung anleitet, mischt sich hierbei nicht ein.

Phase 2 bis 4

Alle weiteren Phasen laufen exakt ab wie Phase 1: Gedanken individuell aufschreiben, Antworten vorstellen, als Gruppe clustern. Nur die Frage ist jedes Mal eine andere:

  • Phase 2: Wer/Was ist dafür verantwortlich?
  • Phase 3: Wie kann das Problem gelöst werden?
  • Phase 4: Mit welchem konkreten Projekt gehen wir das Problem an?

Nach der letzten Phase werden die Ideen gevotet. Jede Person hat drei Stimmen zur Verfügung. Die kann sie alle drei einer einzelnen Idee geben, die nicht ihre eigene sein muss, oder sie kann ihre drei Stimmen beliebig auf die Ideen verteilen. Hierfür eignen sich Klebepunkte besonders gut.

Unser Video-Tutorial zur Methode "Design Thinking"

Und danach?

Erstmal sind die Ergebnisse des Design Thinking nur grobe Ideen. Die sollten jetzt natürlich ausgearbeitet und umgesetzt werden. Um die Projekte nachhaltig und realistisch durchdacht zu entwickeln, bietet sich unser SMART-Arbeitsblatt an.

Noch ein paar Tipps

Design Thinking basiert auf dem Brainstorming-Prinzip. Das heißt: Alles ist erlaubt. Die Gedanken der Teilnehmenden werden nicht bewertet - weder von der Moderation, noch von den anderen Gruppenmitgliedern. Es kann vorkommen, dass die Beiträge keinen direkten Bezug zum Unternehmen oder der Einrichtung haben. Aber wer weiß, was sich daraus noch entwickelt? Deshalb auch hier: Nicht werten oder einschränken.

Ein Rahmen lässt sich vorab durch die erste Frage (Phase 1) setzen. Doch Vorsicht: Wenn sich die Gruppe mit der Frage nicht identifiziert, führt das schnell zu Diskussionen und Widerständen. Deshalb sollte die Frage so offen wie möglich formuliert sein. Eine nur sanft einschränkende Konkretisierung wie "Was stört mich im Unternehmen?", kann durchaus zielführend sein.

Ausgehend von den erdachten Projekten könnte im Anschluss eine zweite Runde durchgeführt werden, um eine kontroverse Idee zu diskutieren und Konsens zu finden: "Was stört mich an Idee XY?"

Mehr Methoden und andere Materialien stellen wir kostenfrei in unserem Download-Buffet zur Verfügung.